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In Tram und Bus: Maske auf – zumindest vorläufig!

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Erstellt am 14.05.2020 durch IGöV Zürich
In Tram und Bus: Maske auf – zumindest vorläufig!
Das schleckt keine Geiss weg: Es ist hart, sich eine Maske aufzusetzen. Was Fasnächtler freiwillig tun, sollen wir Normalbürgerinnen und –bürger nun selbstverantwortlich und solidarisch auch im öV tun? Was in einer S-Bahn besser möglich ist – nämlich Abstand halten zueinander (zumindest jetzt noch außerhalb der Hauptverkehrszeiten) – ist bei den kleineren «Transportgefässen» Tram und Bus kaum möglich. Und daher bittet die VBZ die Fahrgäste, in Trams und Bussen eine Schutzmaske zu tragen; in ähnlicher Form bitten dies auch andere Verkehrsunternehmen. Selbst acht Cobra-Trams gehen «mit gutem Beispiel voran» und tragen symbolisch Schutzmasken. Bis wir mehr wissen über den Verlauf dieser Pandemie, sollten wir uns an diese zusätzliche Schutzmassnahme halten.
Diese Massnahmen sind aber auch essentiell für das «Überleben» des Massentransportmittels öV, dem bis anhin starken Rückgrat des Transports von Menschen in Städten und dicht besiedelten Räumen. Keine andere Fortbewegungsart, ausser zu Fuss gehen, reicht an dieses Rückgrat heran. Weder der MIV noch das Velo, welche momentan als Alternative gepriesen werden, sind ein konsistenter Ersatz zum öV und Fussgänger. Der MIV nicht, weil bekanntlich schlicht der Platz fehlt in unseren Städten, das Velo nicht, weil es eine tiefe Verkehrsleistung aufweist. Was aber offensichtlich in dieser Krise gelingt, die Verkehrsspitzen zu brechen, sollten wir in «gesündere» Zeiten retten.
«Der öffentliche Verkehr wird trotz Pandemie-Erfahrung wegen seiner Effizienz wichtiger werden, in Städten und Agglomerationen, im Fernverkehr zwischen den Ballungsräumen und auch als Alternative zu Kurzstreckenflügen in Europa.», schreibt Helmut Stalder im lesen- und bedenkenswerten Leitartikel «Massenmobilität im Seuchenmodus» in der NZZ vom 13. Mai 2020. Dem ist zuzustimmen! Das heisst aber auch, dass wir uns nun Zeit nehmen sollten zu überlegen, welchen Verkehr wir künftig volkswirtschaftlich wirklich brauchen für unseren Arbeitsweg, den Einkauf und unsere Freizeit. Oder wie es Helmut Stalder formuliert: «Der Schock kann ein Auslöser sein, unsere Hypermobilität in Arbeit und Freizeit zu überdenken …».


Eng mit dem Massentransportmittel verbunden ist die städtische Dichte: Beide stehen mit der Corona-Pandemie unter Druck. Der Beitrag «Bodigt Corona den öV und die dichte Stadt?» widmet sich diesem Thema und verweist auf verschiedene interessante Fachbeiträge. Immerhin wohnen 75% der Schweizer Bevölkerung in Städten und städtischen Agglomerationsgemeinden.
Der öV wird seine bekannte Stärke wieder unter Beweis stellen, sobald wieder weniger «ver-virte» Zeiten kommen. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit des öV hängt aber aktuell auch vom selbstverantwortlichen und solidarischen Verhalten von uns Nutzerinnen und Nutzern ab. Ohne unser eigenständiges Denken zum situativen Handeln zu vergessen.

«Massenmobilität im Seuchenmodus» als pdf

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